31. Juli 2015 | Daniel Luethi | Leave a comment Wir leben dieses Mal in Bali mitten unter Balinesen. Unser «Haus» hat ein Schlafzimmer mit aussenliegender Dusche, diese ist meist warm. Als Wohnraum haben wir eine überdachte Veranda mit einer Kochecke. Mehr brauchen wir auch nicht und es ist herrlich. Die Geräuschkulisse ist faszinierend. Obwohl wir in einem belebten Stadtteil nordwestlich von Ubud zwischen drei Hauptstrassen leben, fühle ich mich wie auf dem Lande. Unsere Wohnparzelle ist ein typischer schlauchartiger Einschub an einer Gasse, rechts und links von balinesischen Wohnhäusern und Wohngeräuschen eingerahmt. Die Hunde kläffen, die Gockel krähen, die Hüner gackern, die Kois schmatzen, die Grillen zirpen und die Frösche quaken ihr nächtliches Konzert. Nicht zu vergessen die «lachenden» Geckos. Die Nachbarn palavern, argumentieren, musizieren, hämmern, die Kinder spielen oder schreien, und manchmal geht auch jemand zum Lokus. Frühmorgens, wenn ich Regi zum Yoga fahre ist die Gasse katastrophal verstopft. Ein riesen Gewirr von stehenden und manöverierenden Scootern in der engen Gasse. Die Eltern fahren ihre Kinder auf dem Scooter zur Schule. Rechts von uns ist eine Grundschule und gerade gegenüber die Tourismusschule für die grösseren Schüler. Da ist stetig was los und der morgentliche Drill von der Tourismusschule dringt lautstark herüber. Und doch, wenns nicht grad tuckert und knattert ist unser Quartier erstaunlich ruhig. Auf den Hauptstrassen sind nur ab und an ein paar laute Motorräder zu hören. Ich bin mir nicht sicher, ob wir ein Haus oder eine Katze gemietet haben. Denn die zarte Katzenlady Lulu gehört einfach ganz selbstverständlich zur Unterkunft dazu. Lulu ist sehr nachdrücklich und manipulativ, stets bettelnd für Fressen, Streicheleinheiten und ein Pläzchen auf meinem Schoss. Ich liebe Katzen, doch nach einer Woche werden ihre ununterbrochenen Aufforderungen einfach zu viel. Ich habe mich entschieden, ihr Füttern wieder an die Hausverwalterin Waian zurück zu delegieren, was diese und die Katze momentan nicht verstehen. Doch die Massnahme zeigt Erfolg. Das endlose Betteln hat beinahe aufgehört. Was lerne ich als Coach: Eindeutige Verhaltensregeln und Kommunikation schaffen Klarheit bei Mensch und Tier. Zudem, da Lulu bereis wieder auf meinem Schoss sitzt, wird konsequent sein und für die eigenen Bedürfnisse einstehen nicht zwingend mit Liebesentzug bestraft. Related