man sagt, aller Anfang sei schwer… Die letzten 2 Wochen waren hart. Dies nicht nur in Bezug auf meine Muskeln, sondern auch in Bezug darauf, jeden Morgen um 5.30 Uhr die Motivation zu finden, aufzustehen, Top und Leggings zu montieren und mich auf den Weg zum nächsten «Foltertag» zu machen. 5-6 Stunden Yoga, den Rest des 11-Stunden-Tages sitzend am Boden (natürlich ein aufrechter Rücken und am liebsten im Lotussitz) über die Ansichten und Geschichte von 2000 Jahren Yoga mit einem hinduistischen Mönch der am liebsten in Sanskrit vorlas zu philosophieren – worauf ich regelmässig den übermächtigen Wunsch verspürte in eine unmittelbare «Tiefen-meditation» abzutauchen.

Aber es war auch interessant. Woher stammen meine Ambitionen? Was bedeutet für mich Liebe? Wie definiere ich «Desire» (für die nicht-Englisch sprechenden unter euch kann das mit Wunsch, Verlangen, Begierde übersetzt werden und nimmt mit jeder Übersetzung eine andere Definition an). Angst ist Gnade! ? Demut ist, zu akzeptieren was ist und wer ich bin! ? …

Was denkt ihr über solche Themen? Habt ihr euch schon einmal wirklich damit auseinander gesetzt? Was bedeutet Spiritualität? Was Ergebenheit (im engl. devotion)? 

Wer mich kennt weiss, dass ich zur Religion eine eigene Meinung habe. Bin ich nun, wenn ich so intensiv Yoga betreibe, hinduistisch? Muss ich an Krishna (hinduistisch für Gott) glauben? 

Ihr könnt villeicht erahnen, dass diese Ausbildung zur Yoga Lehrerin für mich nicht nur körperlich eine Herausforderung darstellt. Und für alle, die sich fragen, woher meine Motivation kommt: Jeden Morgen zu wissen, dass man nicht im entferntesten zu den Besten in der Klasse gehört, dass einem am Abend zusätzlich noch ganz andere Muskeln weh tun als am Morgen, sich mit sich selbst auseinander zu setzen und das ohne Pause, jeden Tag von morgens in der Früh bis abends spät; und mir am Schluss der 28 Tage auf die Schulter klopfen zu können und zu wissen, ich habe das nur für mich gemacht und ich habe es ganz allein geschafft und ich finde das bewundernswert. Ich bewundere mich das erste Mal in meinem Leben ganz bewusst. Habt ihr das auch schon gemacht? Nicht in einem «wow, ich bin ja sowas von cool» Sinn, sondern einfach so. Ich merke, wie flexibel und doch von Innen heraus stark ich bin. Wie toll es ist, eine Wirbelsäule zu haben, die nur für mich Halt gibt. Ich danke meinem Körper und meinem Geist, dass sie es schon über 52 Jahre mit mir aushalten. Ich bin dankbar, dass ich Eltern habe, die den Mut hatten, mich in die Welt zu setzen damit ich meine Erfahrungen machen konnte und immer noch machen kann.

Wann habt ihr das letzte Mal so richtig bewusst und aus tiefstem Herz DANKE gesagt? 

Ich realisiere dass dies ein sehr persönlicher Eintrag ist. Mache ich mich damit verletzlich, angreifbar? Vielleicht, aber er kommt aus meinem Innersten und ist sehr authentisch. 

Ich wünsche euch viel Achtsamkeit und Dankbarkeit.

  

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert