9. Oktober 2015 | Regina | Leave a comment Nun sind wir bereits 2 Wochen hier und akklimatisieren uns langsam. Die letzte Woche war das Wetter traumhaft, die Nächte sind immer noch kalt aber mit Decke und Schlafsack ist es auszuhalten. Morgens wird es früh hell (ca. 5.15 Uhr) und wir haben die letzten Tage jeden Morgen einen „Bushwalk“ gemacht. Momentan immer noch durch unser Gebiet, in dem sich keine gefährlichen Tiere aufhalten – mal abgesehen von den Baboons (Paviane), welche erstens einen riesigen „Mais“ machen, manchmal hat man schon fast ein wenig Angst, wenn man unter der Dusche steht. Diese ist nur von einer halbhohen Wand abgetrennt vom Bush und die Baboons und Velvet Monkeys (kleine süsse Affen, mit einem fast schwarzen Gesicht und grauem Körper) schauen uns beim Duschen zu und geben ihren Senf dazu. Die Baboons sind riesig und ihre Zähne furchterregend. Die Stosszähne von Pavianen gehören zu den grössten und können länger werden als die von Raubtieren. Frech sind sie auch. Sie toben sich in den Badezimmern aus, WC Papier liegt überall herum und es sieht generell so aus, wie als meine zwei Jungs klein waren und alles was nicht niet- und nagelfest war, getestet haben. Zudem nutzen sie jede Gelegenheit (die Paviane und die Velvet Monkeys) um unser Obst oder alles andere Essbare aus der Küche zu stehlen. Dies bringt uns zur nächsten Herausforderung. Wir sind eine Gruppe von 14 Leuten, die alle aus mehr oder weniger verschiedenen Gründen diesen Kurs besuchen. Einige sind erst 18 Jahre alt, andere (ich 😉 schon über 50. Einige machen zum ersten Mal in ihrem Leben die Erfahrung, weg von zuhause zu sein. Wenn man sich gewohnt ist, dass Mutti alles macht, dann ist es schon schwierig, die Küchentür geschlossen zu halten. Vor 2 Tagen sind wir abends von einem Drive im Reservat zurückgekehrt. Eine Gruppe Cape Mountain Zebras (sehr gefährdert, es gibt anscheinend nur noch wenige davon) stehen auf der Weide zwischen den Kühen. Der Zebrahengst gibt seinen gewohnten Warnruf ab, als er uns sieht. Dies sollte bedeuten, dass alles Zebras davonstieben. Ein jüngeres Zebra bleibt aber liegen. Wir wundern uns und unser Guide steigt aus. Er stampft mit den Füssen, ruft das Zebra, nichts passiert. Wir sehen keine Regung und fragen uns, ob mit dem Zebra etwas nicht stimmt. Der Guide geht langsam auf das Jungtier zu, schlussendlich gibt er ihm mit seinem Stock einen Stubs in den Rücken. Das Zebra macht noch immer keinen Wank. Er dreht sich um und wir beschliessen, dein Eigentümer des Grundstückes zu informieren. In diesem Moment springt das Zebra hinter seinem Rücken auf die Füsse und rennt davon. Unser Guide sagt uns, er habe sich in all den Jahren, in welchen er Guide ist noch nie so erschrocken. Während unseren Bushwalks am frühen Morgen hören wir die verschiedensten Vögel singen. Das Ziel nach 10 Wochen ist, dass wir einige Dutzend davon kennen, am Gesang, am Aussehen etc. Nun versuchen wir uns, die verschiedenen Gesänge zu merken. Ein Vogel singt die ganze Zeit „work harder – drink lager“ ein anderer „My mom is dead, my dad is dead, I’m sad sad sad“. Ein anderer „Go away, go away“. Der einzige der einfach zu merken ist ist der Southern Boubou, er singt wirklich „boubouboubou“. Nun muss ich mich aber wieder ans lernen machen, Geologie, Astronomie (Orion, Kreuz des Südens, Skorpion) sowie sämtliche Planeten und Zwergplaneten (eine Frage ist, zähl alle 12 Gestirne unseres Sonnensystems der Reihe nach vom Center aus beginnend auf – könntet ihr das noch?), sowie Wetter und Klima (hier in Südafrika dreht sich alles verkehrt, sogar die Hoch- und Tiefdruckzellen drehen in die andere Richtung). Ich komme mir vor wie in der Schule, aber es ist interessant, den ganzen Stoff nochmals zu repetieren – ich habe soooo viel vergessen. Übrigens: in Englisch gibt es mindestens 3 verschiedene Ausdrücke für Schiefer… und ich habe keine Ahnung, was der Unterschied ist. Wieviele gibt es bei uns? Und aus welchen Mineralien besteht Basalt oder Quartzit? Lösung im nächsten Eintrag. Related